Archiv 2022

15.12.2022
Weihnachtsfeier – nur für Mitglieder

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08.12.2022
Dr. Jens Gerlach
Capsarius – eine literarische Zeitreise ins Mittelhessen
um 80 n. Chr.

Dr. Jens Gerlach ließ sich von den spektakulären Ausgrabungen in Waldgirmes inspirieren und lädt seine ZuhörerInnen in seinem historischen Roman „Capsarius“ zur Teilnahme an einer Zeitreise ein: 

Der Icherzähler aus der Gegenwart wird ins Jahr 83 n. Chr. „versetzt“ – wie auch immer dies geschehen konnte. Er erlebt mit einem römischen Offizier aus Syrien und einem „einheimischen“ germanischen Kundschafter das realistisch-authentische Alltagsleben im römisch germanischen Grenzgebiet im heutigen Hessen vor dem historisch korrekten Hintergrund.  

Im Vortrag erwecken kurze Text-Auszüge aus der spannenden und humorvollen Story die damalige Zeit zum Leben, verglichen mit der Gegenwart ergeben sich interessante Einblicke.

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01.12.2022
Friedrich W. Volck
Der Stern von Bethlehem

„Und siehe, der Stern den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen her … “ so berichtet der Evangelist Matthäus von den drei Weisen aus dem Morgenland. So stellt sich die Frage: wann soll es gewesen sein und gab es einen Stern, ein astronomisches Ereignis, das die Sternkundigen aus dem Morgenlande auf den Weg brachte? Ein Komet, eine Supernova, eine seltene Planetenkonjunktion oder etwas ganz anderes? Das Rätsel ist bis heute noch nicht vollständig gelöst.

Friedrich W. Volck vom Physikalischen Verein Frankfurt erzählt die Geschichte des Sterns von Bethlehem aus der etwas anderen Sicht des Astronomen.

An der metaphorischen Bedeutung des Sterns für das Christentum ändert sich durch die sachliche Sicht nichts.

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24.11.2022
Tagesfahrt nach Frankfurt – nur für angemeldete Mitglieder

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17.11.2022
Ulrike Kuschel

Künstlerpaare: Niki de St. Phalle und Jean Tinguely

„Es war wie ein Pingpongspiel zwischen uns.“

Die beiden waren ein exzentrisches Paar, sie galten als „Bonnie und Clyde“ in der Pariser Kunstszene der 1960er Jahre. Niki de St. Phalle begann mit Bildern, auf die man schießen konnte, und sie entwickelte nach und nach bunte und üppige Frauenfiguren, die Nanas, die in mehreren Städten auch im öffentlichen Raum stehen.

Jean Tinguely, der sich selbst als „Technikkünstler“ bezeichnete, erlangte Berühmtheit als Konstrukteur eigenwilliger Maschinenskulpturen. In der Kunst inspirierten sie sich gegenseitig. Manchmal arbeiteten sie direkt zusammen, besonders bei großen Skulpturenprojekten wie dem Strawinsky Brunnen in Paris.

Wir werden eine Beziehung kennenlernen, die menschlich wie künstlerisch von gegenseitiger Wertschätzung geprägt war.

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10.11.2022
Dr. habl. Michael Basseler

Die USA in Kurzform – die Amerikanische Short-Stories
(American Short Stories des 20. Jahrhunderts)

Die Kurzgeschichte bzw. „Short Story“ gilt als ur-amerikanische Gattung, vielleicht die einzige, die die – damals noch junge – amerikanische Literatur im frühen 19. Jahrhundert hervorgebracht hat.

Von ihren Anfängen bis heute hat sich die Short Story als extrem wandelbar gezeigt. Dabei diente sie immer auch als Ausdruck und Reflexion von kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Entlang einiger exemplarischer Beispiele bietet der Vortrag einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Short Story im Laufe zweier Jahrhunderte. 

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03.11.2022
Dr. Matthias Recke

Von (Raub-)Gräbern und anderen Ausgrabungen

Der frühere Leiter der Antikensammlung der Uni Gießen, Dr. Matthias Recke, stellt seine neuen Forschungen zum antiken Tamassos (Zypern) vor.

Ein lang als verschollen geltendes Heiligtum des griechischen Gottes Apollon im Bereich des antiken Tamassos (Zypern) kann nach langer Suche endlich wieder identifiziert werden. Seit September 2021 arbeiten Archäologen der Universität Frankfurt unter seiner Leitung von an seiner Freilegung.

Die durch Zufall endeckten illegalen Aktivitäten von Schatzgräbern in einer nahegelegenen Nekropole sind Anlass für weitere Forschungen im Umland der antiken Königstadt, die ganz neue Einblicke in das Leben der antiken Metropole gestatten.

Zahlreiche unpublizierte Funde werden in diesem Lichtbilder-Vortrag erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

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27.10.2022
Tagesfahrt nach Aschaffenburg
– nur für angemeldete Mitglieder

Für 10:00 Uhr waren 2 Führungen á 13 Personen gebucht im Hans-Christian-Schad-Museum, Pfaffengasse 2, Dauer 90 Minuten. Die Mittagspause kann in einem der vielen Altstadtlokale individuell verbracht werden.

Wir treffen uns wieder um 13:15 Uhr am Stiftsplatz 1 am Stiftsbrunnen, dort erwartet uns die Stadtführerin zum Rundgang „Südliches Flair in Aschaffenburg“. Die endet vor dem Pompejanum, eine Besichtigung „Pompejanum zum Kennenlernen“. Der Bus holt uns um 16:30 Uhr ganz in der Nähe ab für die Heimfahrt.

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20.10.2022
Wolfgang Brandes

Von John Gays „Beggars Opera“ zur
Dreigroschenoper von Brecht-Weill

Bertolt Brechts 1928 in Berlin uraufgeführte „Dreigroschenoper“ mit der Musik von Kurt Weill wurde zum größten Theatererfolg der 1920er Jahre. Brecht bediente sich dabei der „Beggars Opera“, die John Gay (Text) und Christoph Pepusch (Musik) 200 Jahre früher geschaffen hatten.

Aber in der Folge bewiesen nicht nur Benjamin Brittens musikalische Neubearbeitung, sondern zahlreiche Arrangements und Inszenierung die schier unerschöpfliche Stärke dieses alten Opernstoffs.

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13.10.2022
Martin Gärtner
Texte und Songs von Bertolt Brecht

Der Gießener Kabarettist, Sänger, Chorleiter und Musikpädagoge Martin Gärtner bietet eine Auswahl aus dem unüberschaubaren Werk des Schriftstellers und Dramaturgen Bertolt Brecht. Aus der Zusammenarbeit mit Kurt Weill ist die „Dreigroschenoper“ wohl am bekanntesten.

Aber Brecht hat auch mit anderen namhaften und auch weniger bekannten und vergessenen Komponisten zusammengearbeitet, z.B. bei den frühen Liedern aus dem Brecht-Liederbuch.

Martin begleitet die Songs mit seinem E-Piano.

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06.10.2022
Jutta Hendel
Harter Kern in rauer Schale – Leben und Werk
des Schriftstellers und Dramaturgen Bertolt Brecht

Der Schriftsteller Bertolt Brecht lebte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und rief mit seinen sozialkritischen Theaterstücken den offenen Terror gegen die Nazis auf den Plan, floh durch fünf Exilländer und konnte letztendlich nirgends heimisch werden.

Dieser biographische Vortrag ist der erste Teil von drei Veranstaltungen zum Thema Brecht. Am 13.10.2022 stellt Martin Gärtner Texte und Lieder vor, am 20.10. beschäftigt sich Wolfgang Brandes mit der Entwicklung von der „Beggars Opera“ hin zur „Dreigroschenoper“.

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29.09. 2022
Experimentalführung Liebig-Museum Gießen

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22.09. 2022
Prof. Dr. Helmut Gebelein
Von der Alchemie zur Chemie

Die Alchemie als Wissenschaftssystem entstand um Christi Geburt in Alexandria, der wissenschaftlichen Hochburg der Zeit und endete am Ende des 19. Jahrhunderts. Fast 2000 Jahre bildete sie die Basis chemisch-technischer Prozesse. Gleichzeitig galt die Naturerkenntnis durch die Alchemie als ein Weg zu Gott.

Heute erfahren sie meist nur die Alchemie sei eine betrügerische Goldmacherei gewesen. Das war sie auch, aber fast alle Betrugsfälle stammen aus dem Barock, als sich die Fürsten und Äbte hoch verschuldeten, um ihre Bauten zu finanzieren, die uns heute noch begeistern. Im Vortrag erfahren Sie jedoch, dass es um mehr als das ging.

Die Geschichte der Alchemie soll hier in aller Kürze dargestellt werden: von den Anfängen über die arabische Tradition, die die Kenntnisse nach Europa brachten, bis zu ihrer Ablösung durch die moderne Chemie, die in Frankreich beginnt.

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15.09. 2022
Suzanne Bohn
Edgar Degas (1834 -1917)
Der Wegbereiter der modernen Malerei

Degas erblickte das Licht der Welt am 19. Juli 1834 in einer großbürgerlichen Familie. Sein Vater, der Bankier Pierre Auguste Hyacinthe de Gas, ein äußerst kultivierter und kunstsinniger Mann, stand dem Sohn, als dieser sich für den Beruf des Malers entschied, als Berater und Mentor zur Seite. Obwohl Degas sich den Impressionisten anschloss und mit ihnen bei den Salons der Impressionisten, auch Salon des Indépendants (der Unabhängigen) genannt, ausstellte, war er mehr unabhängig denn Impressionist. Er beschrieb sich gern selber als klassischen Modernen und entwickelte einen absolut eigenen Stil, ging seine eigenen Wege. Als Mensch und als Künstler.

Suzanne Bohn führt durch eine der aufregendsten, turbulentesten Periode der Kunstgeschichte mit dem Bruch um 1860 mit der akademischen Lehre und ihrer propagierten Ästhetik, mit der vom Staat geförderten Historienmalerei, mit der beliebten Darstellung von mythologischen Helden, als sich eine Handvoll junger rebellischer Verrückter- darunter sogar vier Frauen!- sich anschicken, triviale Alltagsszenen des zeitgenössischen Frankreich auf die Leinwand zu bannen mit Prostituierten bei der Arbeit, Eisenbahnen und Bahnhöfen, Wäscherinnen und Büglerinnen, mit Betrunkenen im Cafés, Frauen bei der Körperpflege, schmutzigen müden Tänzerinnen beim Üben, jenseits des glamourösen Rahmens einer vollendeten Ballettvorführung: Da war Edgar Degas bahnbrechend mit seinem neuen Realismus, dem Pendant zum neu entstandenen, ebenso verpönten Naturalismus in der Literatur.  

Eine Biographie, ein Künstlerleben, wie man es sich eigentlich anders vorstellt, ein Spaziergang durch eine kontrastreiche Bildergalerie und eine schillernde Epoche: Ein interessanter Vortrag.

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08.09.2022
Führung durch den Botanischen Garten

Der Technische Leiter des Botanischen Gartens, Herr Holger Laake, führte eine erfreulich große Gruppe bei idealem Wetter und guter Laune durch die neuen Gewächshäuser und zu speziellen Pflanzen. Bei der Neugestaltung hatte der Denkmalschutz ein gehöriges Wort mitzureden.

Vieles hat sich verändert – ein neues Palmenhaus, das neue Victoriahaus mit dem Bassin für die Victoria-Seerose und passenden Begleitpflanzen sowie die Umgestaltung der alten Gewächshäuser. Der Garten und die Häuser sind weitgehend barrierefrei und so z.B. mit Automatik-Türen ausgestattet.

Die meisten Pflanzen mussten umgesetzt werden, es wird jetzt beobachtet, wie sie mit dem Standortwechsel und dem Pflanzstress zurecht kommen. Die beiden großen Palmen haben zur großen Freude neue Wedel ausgebildet.

Das große Palmenhaus wird über Sommer für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt, ab Oktober werden dort möglichst dicht an dicht die Nicht-Winterharten Exoten geschützt untergebracht. Wegen der drohenden Energieknappheit soll vor allem das alte Gewächshaus, eine wahre Energieschleuder, komplett geleert werden. Es herrscht aber durchaus Besorgnis bei dem Gedanken, dass bei extremem Energiemangel und Frost im Februarviele der alten und kaum wieder zu beschaffenden Pflanzen verloren gehen könnten.

Integriert wurde der alte Löwenbrunnen mit dem halbrunden „Fröscheteich“ an der bisherigen Stelle. Die Gazelle, das Reittier vieler Gießener Kinder, muss noch einen Platz finden, an dem die Unfallschutzmaßnahmen umgesetzt werden können – z.B. gepolsterte Fall-Schutz-Matten.

Es gab auch vieles Interessantes zur Geschichte des Gartens und zu einzelnen besonderen Pflanzen. Überraschend war z.B., dass es im Eingangsbereich einen männlichen und am anderen Ende einen weiblichen Gingkobaum gibt. Das Geschlecht ist nicht so einfach zu erkennen – erst nach etwa 40 (!!!) Jahren outet sich das Mädchen und produziert Nüsse. Alle Städte, die in den letzten 30 Jahren diesen attraktiven Baum gepflanzt haben, müssen sich also überraschen lassen. Manchem Weibchen droht der Kettensägentod, da die zerfahrenen, zertrampelten Früchte nach faulen Eiern riechen. Keine Angst, in Gießen droht dieses Ungemach nicht, dafür sorgt die Stadt und auch der Botanische Garten.

Vieles mehr gäbe es zu berichten. In Kürze, ab Oktober, geht der Garten in den Winterschlaf, aber im nächsten Jahr erwacht er in hoffentlich alter Frische und bietet allen Gießenern einen innerstädtischen Ort voller Ruhe und ständiger Veränderung. Dann gibt es auch wieder öffentliche Führungen – es lohnt sich!

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01.09.2022
Keine Veranstaltung
-wegen Studienreise – ein ausführlicher Bericht folgt noch.

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25.08.2022
Hartmut Miethe
Zwei Grünberger Jungs –
Theodor Koch und Carl Geist

Pfarrer i.R. Hartmut Miethe referiert über zwei „Grünberger Jungs“.  Das gemeinsame Aufwachsen in der kleinen Gemeinde begründete eine lebenslange Freundschaft zwischen Carl Friedrich Wilhelm Geist und Theodor Christian Koch, die beide über die Stadt hinaus Bekanntheit erlangten.

Carl Geist wurde zum Maler an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe und an der Kunstakademie in Stuttgart ausgebildet. Er wendete sich von der akademischen Malerei ab und schuf impressionistische Werke. Der 1. Weltkrieg verursachte eine Rückkehr zu einer sehr düsteren akademischen Malerei. Sein Werk umfasst ca. 300 Gemälde und Zeichnungen.

Theodor Koch ergreift nach seinem Lehramtsstudium in Gießen die Gelegenheit, an einer Expedition nach Zentralbrasilien teilzunehmen. Diese Erfahrung wird prägend für seinen weiteren beruflichen Lebensweg als Südamerikaforscher und Wissenschaftler.

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18.08.2022
Hans Sarkowicz
Jacob von Grimmelshausen zum 400. Geburtstag

Vor 400 Jahren wurde der bedeutendste deutsche Barock-Autor Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen in Gelnhausen geboren.

Über seine ersten Lebensjahre ist wenig bekannt. Aber es gilt als sicher, dass er noch als Junge von Hanau aus in den Dreißigjährigen Krieg ziehen musste. Bis zum Friedensschluss blieb er Soldat. Danach wurde er im Badischen Verwalter von adligen Gütern, Burgvogt und schließlich Schultheiß der kleinen Stadt Renchen.

Unter Pseudonymen, die er aus den Buchstaben seines Namens bildete, schrieb er seine Romane, allen voran den „Simplicissimus Teutsch“ (1668/69). In seinen Büchern verarbeitete er auch seine Kriegserlebnisse. Sein Leben, dass er 1676 in Renchen beschloss, steckt voller Fragen und Rätseln.

Hans Sarkowicz, der mit Heiner Boehncke zusammen die große Grimmelshausen-Biografie geschrieben hat, wird in seinem Vortrag einige dieser Geheimnisse lüften und auf ein Werk hinweisen, das in seiner gesamten Breite ein Literaturwunder des 17. Jahrhunderts ist.

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21.07.2022
Dr. Reinhard Kaufmann
Backsteingotik des deutschen Ostseeraums

Ausgehend von den geologischen Rahmenbedingungen in Norddeutschland, die zur Entwicklung dieser Sonderform des gotischen Baustils geführt haben, behandelt der Vortrag zunächst die technischen Aspekte der Herstellung und die unterschiedlichen Arten der Vermauerung des Backsteins sowie die vielfältigen Formen des Baudekors. In einem weiteren zentralen Teil des Vortrags werden die Typen der gotischen Backsteinkirchen (chorlose Hallenkirchen, Basiliken, Hallenkirchen mit Chorumgang) wie auch die wichtigsten Profanbauten (Rathäuser, Patrizierhäuser, Stadttore) dargestellt.

Die textlichen Erläuterungen werden durch ein umfangreiches Bildmaterial veranschaulicht, das der Referent nicht nur an den repräsentativen Bauten der bedeutendsten Hansestädte (Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifsland) aufgenommen hat, sondern auch an kleineren „Dorfkirchen“ und den ehemaligen Zisterzienserklöstern Bad Doberan, Chorin und Lehnin.

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Ferien

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14.07.2022
Gabi Gareis-Stammler, Carmen Lange, Chris Sima
Mascha Kaléko, die jüdische Dichterin (Lesung)

Unsere erste Abendveranstaltung stieß auf ein überraschend großes Interesse, und es konnten einige Gäste begrüßt werden – trotz der sehr attraktiven Konkurrenz-veranstaltung von Cora Dietl und ihrer Theatertruppe.

Das lag sicher auch an dem besonderen Thema der Lesung „Mascha Kaléko – die jüdische Dichterin“ und an den drei Vortragenden, Frau Gabi Gareis-Stammler, Carmen Lange und Chris Sima, die mit leisen und lebhaften Tönen, ausgewählten heiter-ironischen und bedrückenden Texten die Zuhörenden dem Lebensweg der Dichterin Mascha Kaléko folgen ließen.

Gabi Gareis-Stammler, Carmen Lange, Chris Sima   
(Foto privat)

Kurze, passende Musikeinspielungen gaben Zeit zu Reflektion, zu eigenen Gedanken. Die großen Fotografien vervollständigten das Bild dieser außergewöhnlichen Dichterin und machten neugierig auf deren Werk.

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23.06.2022
Dr. Brigitte Reuter
Herkunft unbekannt – Provenienzforschung
Die Sammlung Huelsmann, Bielefeld

Woher kommen die Kunstwerke einer Sammlung und welche Geschichten haben sie erlebt? Aufgabe der Provenienzforschung ist es, die Herkunft von Kunstwerken und Kulturobjekten zu klären. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Auffindung von sogenanntem Raubgut, also Objekte, die ihren verfolgten Eigentümern in der NS-Zeit entwendet wurden.

Die Eheleute Huelsmann, renommierte Antiquitätenhändler im Hamburg der 30-er-Jahre, vermachten ihr gesamtes Vermögen der Stadt Bielefeld. Eigens für die umfangreiche Kunstgewerbesammlung (Silber- und Goldschmiedearbeiten, Fayence und Porzellan, Gemälde und Möbel) wurde 1995 das Museum Huelsmann eröffnet.

Der Vortrag von Frau Dr. Reuter stellt die spannendsten Objektgeschichten mit zahlreichen Abbildungen in den Mittelpunkt und geht der Frage nach, mit welchen Methoden die Provenienzforschung arbeitet und wie es danach weitergeht.

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02.06.2022
Uwe Koperlik
Patria libre – Leben am Kraterrand – Nicaragua

Seit 1986 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Gießen und San Juan del Sur in Nicaragua und ist auch nach 36 Jahren immer noch lebendig und aktiv.

Ganze 9.393 Kilometer ist San Juan del Sur von uns entfernt, aber der Förderverein der Städtepartnerschaft bezeichnet die Stadt in Mittelamerika als „unsere Nachbarn vom Pazifik“.  

Der 1. Vorsitzende des Fördervereins der Städtepartnerschaft (kurz „gipanic“), Herr Uwe Koperlik, berichtet in seinem Vortrag aus erster Hand über das „Leben am Kraterrand“, das sich um eine traumhaft schöne Bucht am Pazifik abspielt, das aber auch mit großen politischen und wirtschaftlichen Problemen behaftet ist. Auch auf die Lage der Frauen wird im Besonderen eingegangen.

Unter dem Motto „Solidarität, gestern, heute und morgen“ wurden in San Juan del Sur und Umgebung bisher 111 Projekte zur Förderung im Bereich Bildung, Gesundheit und Hygiene, Umweltschutz und Frauen realisiert – konkrete, praktische Hilfen statt nur offizieller Besuche von Honoratioren bestimmen die Arbeit der Vereinsmitglieder.

Die Homepage des Vereins bietet eine Fülle von Informationen und eignet sich bestens zur Vorbereitung für den Besuch des Vortrags und zum Nachlesen:   https://www.gipanic.de

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19.05.2022
Dietlind Stürz
Sophie Taeuber-Arp (1889 – 1943)

Sophie Taeuber ist eine Pionierin der Moderne und eine der vielseitigsten Künstlerinnen ihrer Zeit. Sie malte, tanzte, stickte und baute und war darüber hinaus eine Protagonistin des Dadaismus.

Als Vertreterin einer abstrakt konstruktiven Kunstrichtung gilt sie lange als unselbständiges Anhängsel ihres Künstlergatten Hans Arp. Das gilt es unbedingt zu widerlegen.

Jüngste Ausstellungen in der Londoner Tate Gallery (2021) und im Museum of Modern Art, New York, (bis März 2022) bestätigen ihre Wertschätzung.

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05.05.2022
Dr. Ulrike Enke
Emil von Behring:
Impfstoffentwickler – Nobelpreisträger – Familienvater

Der Vortrag beleuchtet das Leben des Marburger Hygieneprofessors Emil von Behring (1854-1917), der 1890 einen Impfstoff gegen die gefürchtete Kinderkrankheit Diphtherie entwickelte und dafür mit dem erstmals vergebenen Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde. Der reichhaltige Nachlass und die bis heute erhaltenen Familienbriefe ermöglichen nicht nur einen Einblick in das Werden des Wissenschaftlers, sondern auch in das private Leben des als schwierig geltenden Forschers:  Hier begegnet uns ein bislang unbekannter Behring – ein begeisterter Familienvater und liebevoller Ehemann, den die Referentin anhand der Briefdokumente vorstellt.

Die Medizinhistorikerin Dr. Ulrike Enke (Universität Marburg) zählt zu den weltweit anerkannten Behring-ExpertInnen. Sie hat den Nachlass des Marburger Forschers aufgearbeitet und online zugänglich gemacht und schreibt momentan eine wissenschaftliche Behring-Biographie, die 2022 erscheinen soll.  

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28.04.2022
Tagesfahrt nach Lorsch

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21.04.2022
Oda Peter
Kloster Lorsch. Vom Reichskloster Karls des Großen
zum UNESCO-Weltkulturerbe

Das Benediktinerkloster Lorsch in der Ebene zwischen Rhein und Odenwald nahe Worms war im frühen Mittelalter Geistes- und Kulturzentrum des Frankenreiches. Seine verkehrstechnisch begünstigte Lage machte das Kloster zu einem Eckpunkt karolingischer Herrschaftsorganisation.

Kloster Lorsch teilte seine Prominenz im 9. Jahrhundert östlich des Rheins mit St. Emmeram in Regensburg, westlich des Rheins mit St.-Denis, Aachen oder Metz.

Als Kultort am Grab des heiligen Nazarius bot Lorsch die notwendigen Garantien für das Totengedenken. Dies war eine ganz wesentliche Voraussetzung für die Lorsch zugewendeten Schenkungen, dokumentiert im Lorscher Codex, und, aus herrscherlicher Perspektive, eine ganz wichtige Voraussetzung für Lorsch als Ort einer dynastischen Grablege.

Seit 1991 ist das ehemalige Reichskloster UNESCO Weltkulturdenkmal und damit die älteste hessische Welterbestätte. Diese Auszeichnung erhielt Lorsch nicht nur aufgrund der historischen Bedeutung des karolingischen Klosters, sondern auch aufgrund der geistes- und kulturgeschichtlichen Bedeutung der Abtei mit ihrer ehemals bedeutenden Bibliothek und ihrem Skriptorium.

Der Vortrag beleuchtet die Geschichte des Klosters und geht auf kunsthistorisch bedeutende Werke wie die Lorscher Torhalle und das Lorscher Evangeliar ein.

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07.04.2022
Prof. Dr. Rudolf Bork
Umweltgeschichte Deutschlands, 2. Teil

Im zweiten Teil der Umweltgeschichte Deutschlands führt uns Prof. Bork von Theodor Lessings „Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens“ aus dem Jahr 1908 bis zum aktuellen Dieselskandal.

Zwei Weltkriege verheeren die Landschaft, Deutschland wird geteilt. Das „Wirtschaftswunder“ verursacht in beiden Staaten erhebliche Umweltbelastungen. Erste Gesetze werden erlassen, in Westdeutschland werden „Die Grünen“ gegründet. Derweil werden die Auswirkungen des Klimawandels deutlich.

Warum reagieren und agieren wir oftmals nicht oder falsch oder spät? Was ist zu tun?

Die neuesten, alles umwälzenden Ereignisse können zu diesem Zeitpunkt in dem Vortrag nicht erörtert werden, die Auswirkungen werden sich erst zeigen.

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21.03.2022  
Besuch der LEICA Erlebniswelt

Erwartungsvoll fuhren 18 Damen am 31. März 2022 mit PKW oder Bus (Linie 11 ab Johanneskirche) Richtung Wetzlar zum Besuch der Leica Welt.

LEICA Wetzlar, Hauptgebäude (Foto: Bausch)

Fachkundige Mitarbeiter führten die Besucherinnen in 2 Gruppen. Das Areal wurde vorgestellt und die Architektur erläutert. Die auf dem ehemaligen Spilburg Gelände  neu errichtete Firmenzentrale (die Bauform soll ein Fernglas und ein Objektiv darstellen) beherbergt neben Verwaltung, Akademie, Store, mietbarem Fotostudio und Kunden-Service auch ein Hotel und das Ernst-Leitz-Museum. Auch kleinere Unternehmen der optischen Branche haben sich auf dem Gelände angesiedelt.

Der Besuch beginnt mit der Leica Galerie. Die Dauerausstellung „36 aus 100“ umfasst 36 preisgekrönte Leica Fotografien aus den vergangenen 100 Jahren, z.B. das berühmte Bild von Che Guevara und Muhammad Alis Faust von Thomas Höpker, dessen Bilder z.Zt. im Ernst-Leitz-Museum gezeigt werden.

Einen Einblick in die über 100 jährige Leitz Geschichte geben die im Foyer aufgestellten Kamera Modelle, angefangen von der Ur-Leica von Oskar Barnack aus dem Jahre 1914 bis zu den heutigen digitalen Verkaufsschlagern. Die Fragen der Besucherinnen wurden ausführlich beantwortet.

Weiter ging es vorbei an einer „historischen Wand“, dem sogenannten Zeitstrahl (1849 bis heute) mit der Darstellung des Werdeganges der Firma Leitz/Leica (das Leica ist dem internationalen Geschäft geschuldet – LEItz CAmera) im Kontext historischer Ereignisse. Durch Panorama Fenster bekommt man einen Einblick in den Fertigungsbereich von Objektiven und Kameras.

Im Anschluss an die ausführliche Führung erholte man sich im Café Leitz bei Kaffee und Kuchen, einige Damen besuchen zusätzlich noch das interaktive Ernst-LeitzMuseum.

Anmerkung:

Aufsehen erregte die bunte Glaswand im Foyer. Nicht wie aus der Ferne vermutet, waren es bunte Folien, sondern spezielles Glas der Firma Derrix, Taunusstein, auch ein Ziel von Frau und Kultur.

LEICA-Welt, Foyer (Foto: Bausch)

Details unter Projekte und Referenzen von Derrix:
einfach anklicken. https://www.derix.com

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24.03.2022  
Dr. Christian Hoselmann
Hessen in der Eiszeit

Im Rahmen des Vortrags „Hessen in der Eiszeit“ steht insbesondere die geologische Periode des Quartärs, also die letzten 2,6 Millionen Jahre im Vordergrund. Dieser Zeitabschnitt ist von großem Interesse, da wir im Quartär leben und die Klimaentwicklung in der Vergangen-heit auch Rückschlüsse auf die Entwicklung in der Zukunft zulässt.

Charakteristisch sind in diesem Zeitraum wiederholte Klima-schwankungen mit warmzeitlichen Umweltbedingungen wie heute und kaltzeitliche Phasen, bei denen in Hessen ein Klima wie heute im nördlichen Sibirien oder in Alaska herrschten.

Für das Verständnis sind die Ursachen des Klimawandels von Bedeutung und welche Ablagerungen in Hessen typisch für die einzelnen Zeitabschnitte sind. Im Vortrag werden auch erste Ergebnisse einer jüngst fertig gestellten Forschungsbohrung im nördlichen Oberrheingraben vorgestellt.

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17.03.2022
Gerhard Kollmer
Die Wiener Ringstraße – städtebauliches Zeugnis einer glanzvollen Epoche
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Der Vortrag kreist nur am Rande um die städtebauliche Bedeutung dieser über zwei Kilometer langen Prachtstraße, sondern begreift sie als Sinnbild bzw. Inbegriff einer Epoche der Blüte und des Untergangs gleichermaßen und versucht ein kulturgeschichtliches Panorama der „Ringstraßenzeit“ zu entwerfen.

Dabei werden – in kurzen Zitaten – auch zeitgenössische Texte herangezogen, wie z.B. von Stefan Zweig, der in einer Ringstraßenvilla aufwuchs, aus „Die Welt von gestern“ oder Briefauszüge des jungen Hitler, der sich als arbeitsloser Flaneur an den Prachtbauten der Ringstraße nicht sattsehen konnte.

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03.03.2022  
Barbara Hohmann
Bertha v. Suttner ( 1843-1914)
– die Frau, die den Nobelpreis „erfand“

Wir leben in einer Zeit, in der an immer mehr Orten der Welt Konflikte wieder mit Gewalt ausgetragen werden statt mit Diplomatie. Da lohnt es sich etwas über das abenteuerliche Leben einer Frau zu erfahren, die am Ende des 19. Jahrhunderts die Menschheit überzeugen wollte, dass Frieden möglich ist! Ihr Roman „Die Waffen nieder“ erregte vor über 100 Jahren großes Aufsehen und ihre Aussage „Die Religion rechtfertigt nicht den Scheiterhaufen, der Vaterlandsbegriff nicht den Massenmord und die Wissenschaft nicht die Tierfolter“ ist heute wichtiger den je.

In der zweiten Hälfte ihres Lebens kämpfte Bertha v. Suttner unermüdlich für Frieden und Völkerverständigung. Sie brachte Alfred Nobel – den Erfinder des Dynamits – dazu, einen Preis zu stiften, der noch heute jährlich diejenigen auszeichnet, die für die Menschheit den größten Nutzen geleistet haben. Bertha v. Suttner erhielt im Jahre 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis.

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24.02.2022  
Jahreshauptversammlung 2022

Am 24.02.2022 konnte unsere Jahreshauptversammlung unter dem Motto „Von schwierigen Zeiten und hoffnungsvollen Plänen“ vor zahlreich erschienenen Mitgliedern abgehalten werden.

In ihrem Jahresbericht beschrieb die 1. Vorsitzende, Brigitte Sekula, zunächst die Schwierigkeiten des letzten Jahres. Alle für Januar bis Juni 2021 geplanten Vorträge und Fahrten mussten abgesagt und in das 2. Halbjahr verschoben werden. Von Juli bis Mitte November konnten dann 17 Vorträge realisiert werden, ebenso zwei Tagesfahrten und ein Sommerfest – bis die Infektionszahlen ab Mitte November 2021 erneute Absagen notwendig machten.

Die Teilnehmerzahl bei den Vorträgen im Netanya-Saal des Alten Schlosses war mit nur 40 Plätzen auf mehr als die Hälfte der üblichen Kapazität reduziert.  Mit nur 683 Besuchern im Halbjahr wurde die in den Vorjahren übliche Besucherzahl weit unterschritten.

Öffentlich konnte der Verein deshalb in 2021 auch nicht in Erscheinung treten, weshalb die üblichen Abgänge aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht durch Neuanmeldungen ausgeglichen wurden. Die Mitgliederzahl sank um 20 Personen gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 145 Vereinsmitglieder.

Trotz der erheblich geringeren Besucherzahl und somit sinkender Einnahmen aus den Veranstaltungen ist die finanzielle Situation des Vereins stabil, wie die Kassenführerin, Frau Roll, im ihrem Kassenbericht aufzeigen konnte.

Im Anschluss an die Berichte wurde der Vorstand einstimmig für das Geschäftsjahr 2021 entlastet. Die 1. und 2. Vorsitzende, Frau Sekula und Frau Bausch, erhielten als Dankeschön für die besonders mühselige Arbeit in 2021 einen bunten Tulpenstrauß.

Anschließend erläuterte Frau Sekula die Planungen für das 2. Halbjahr, die schon auf vollen Touren laufen – auch wenn die extremen Ereignisse wenig Mut dazu machen. Eine grundlegende Änderung steht schon fest:  pro Monat wird ein Vortrag am Abend von 19:30 bis 20:30 Uhr angeboten. Damit soll auch allen anderen Kulturinteressierten, die noch im Berufsleben eingebunden sind, die Möglichkeit eines Besuches ermöglicht werden.

Frau Sekula bedankte sich zum Schluss bei allen Mitgliedern für deren Treue und insbesondere bei den Mitgliedern des Vorstands für die Unterstützung im schwierigen Jahr 2021.

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17.02.2022 Dr. Matthias Recke
Von (Raub-)Gräbern und anderen Ausgrabungen
Neue Forschungen zum antiken Tamassos (Zypern)

Die Veranstaltung musste leider entfallen und wird nachgeholt.

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03.02.2022 Dr. Reinhard Kaufmann
Die Backsteingotik im deutschen Ostseeraum

Die Veranstaltung musste leider entfallen und wird nachgeholt.

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27.01.2022
Tagesfahrt nach Wiesbaden – nur für Mitglieder

Aufgrund der geringen Anmeldezahlen und der Entwicklung der Corona-Pandemie musste diese Fahrt leider abgesagt werden.

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20.01.2022  
Prof. Dr. Marita Metz-Becker
Im Widerspruch mit der Welt – das Leben der
Schriftstellerin Sophie Schubart-Mereau-Brentano

Der Vortrag widmet sich der Biographie Sophie Mereaus im Kontext der Zeit um 1800, in der ein neues Geschlechterverhältnis ausgehandelt wird. Frauen betreten zunehmend das öffentliche Parkett und beanspruchen ihre Teilhabe an den männlich kontrollierten Institutionen der Künste und Wissenschaften.

Sophie Mereau wird zu einer Person des öffentlichen Lebens, publiziert unter eigenem Namen und entwickelt aufsehenerregende Modelle weiblicher Autonomie bis hin zum Postulat der „Freien Liebe“.

Auch in ihrer problematischen Ehe